Der Zeitabschnitt von der Vereinsgründung bis 1921
Dieser Zeitabschnitt ist in der Gedenkschrift „25 Jahre Mozart-Verein” von Prof. Otto Schmid, dem Mitbegründer des Mozart-Vereines, zum 25jährigen Jubiläum (gedruckt Hansa Druckerei Dresden im Februar 1921) sowie in der „Festschrift zum hundertjährigen Bestehen des Mozart-Vereins zu Dresden” ausführlich beschrieben.
Angeregt durch einen Aufruf der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg wurde im Jahre 1896 der Mozart – Verein zu Dresden von einer Gruppe musikbegeisterter Laien, u.a. dem Professor an der Technischen Hochschule Dresden Ernst Lewicki, mit dem Ziel der Pflege klassischer Musik, insbesondere der Werke Mozarts, gegründet. Das erste Konzert des neu gebildeten Vereinsorchesters am 26. Januar 1896 im Kurländer Palais mit Werken von Mozart gilt als das Gründungsdatum des Vereines. Die künstlerische Leitung lag bis zu dessen Tod im Jahre 1902 in den Händen des Schweriner Hofkapellmeisters Alois Schmitt. Anschließend übernahm Kapellmeister Max von Hagen die musikalische Betreuung des Vereins.
Der Verein erfreute sich in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg eines regen Zuspruchs insbesondere von Akademikern, Juristen und Unternehmern, wobei die Zahl der Mitglieder mit maximal 1500, davon etwa 50 aktiv mitwirkend im Vereinsorchester, angegeben wird. Durch die Beitragszahlungen, Spenden und andere Einkünfte dürfte die wirtschaftliche Lage des Vereines recht gut gewesen sein, sodass man für die Stadt Dresden auf der Bürgerwiese ein Mozartdenkmal aus Vereinsmitteln stiften konnte. Der Bildhauer Prof. Hermann Hosäus wurde nach einer langwierigen Ausschreibung mit der Aufgabe betraut. Im Juni 1907 war die feierliche Enthüllung der Figurengruppe, die Mozartsche Musik symbolisch darstellt.
In den Jahren bis zum ersten Weltkrieg wurden in der Regel fünf bis sechs Sinfoniekonzerte pro Jahr mit klassischen Programmen gestaltet, wobei man bei der Auswahl der Werke die Jubiläen großer Musiker beachtete. Als besonderes musikalisches Ereignis in diesem Zeitabschnitt ist die Erstaufführung der Großen Messe in c-Moll von Mozart im Jahre 1901 erwähnenswert. Dieses kirchenmusikalische Werk ist von Mozart nur als Fragment überliefert und wurde von E. Lewicki und A. Schmitt zu einer kompletten Messe ergänzt.
Das 25. Vereinsjubiläum wurde mit einem Jubiläumskonzert am 31. Januar 1921 mit Werken von Mozart und einer Festansprache von Prof. Ernst Lewicki festlich begangen.